Die Eschen und die Stürme des Februars


Im Februar hat es immer wieder Sturmwarnung und heftige Böen gegeben. Ein Wetter, das wir hier so gar nicht gewohnt sind und doch eher an den Küstenregionen der Nord- und Ostsee zu finden ist. Das Wetter haben wir regelmäßig in den Morgenkreisen besprochen und am Tag erspürt und beobachtet. Dabei fiel uns immer wieder auf, wie weit sich die Bäume im Wind neigen.

Als der letzte Sturm vorbeigezogen war, sind wir auf Sturmschadensuche am Waldrand gegangen. Auf der Wiese des Bauern in Marzoll sind wir sofort fündig geworden. Dort lag eine riesige Esche. Diese schauten wir uns genauer an. Die Rinde war hubbelig und vom Specht angepickt. Das hat sich toll unter den Fingern angefühlt. Aber ein Baum kann ohne seine Rinde kein Wasser in die Äste und Zweige transportieren. Die Wurzel der Esche war auch nur noch zu erahnen und als wir den Stamm abklopften, klang er schon ganz hohl. Zusammen besprachen wir, warum der Baum krank werden konnte und wie das Eschentriebsterben funktioniert. An den frisch angelegten Trieben schauten wir also ganz genau hin.

Dann gingen wir in unseren oberen Rumpelwald und entdeckten viele Eschen. Diese werden in den kommenden Tagen vorsorglich von der Stadt gefällt, damit uns kein Bäumchen auf den Kopf fallen kann. Um sie zu verabschieden, haben wir ein großes Baumknuddeln veranstaltet und uns für den Schatten und die Begleitung der letzten Jahre bedankt. Als Andenken an unsere Eschen hat sich jeder Wicht eine Baumscheibe abgeschnitten und in sein Herbarium geklebt.




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